Im Rahmen des Schüleraustausches in Irland sollen die Schüler zum Teil auch lernen, bei ihren alltäglichen Problemen nach eigenständigen Lösungen zu suchen. Dabei kommt die Eigenschaft zum Tragen, mit anderen Menschen, die man noch nicht gut kennt, auszukommen. Beim Managen von Konflikten sehen sich manche Austauschschüler dennoch vor große Herausforderungen gestellt.
Bei dem Versuch, in Irland die richtige Gastfamilie ausfindig zu machen, wird in der Regel darauf geachtet, dass Gast und Familie zueinander passen. Die Auswahl erfolgt in der Regel durch die Partnerorganisation, die außerdem die Betreuung übernimmt.
Die Arten an Gastfamilien in Irland sind überaus unterschiedlich. So können sie in einer Kleinstadt, einem Vorort oder auch auf dem Land leben. Für die meisten Austauschschüler findet sich die passende Gastfamilie, sodass der Aufenthalt dort meist positiv verläuft. Dafür gibt es aber natürlich keine Garantie.
Probleme mit der Gastfamilie
Ob Austauschschüler und Gastfamilie tatsächlich zusammenpassen, stellt sich oft erst mit der Zeit heraus. Dabei ist es wichtig, sich gegenseitig auch gründlich kennenzulernen. Außerdem gibt es innerhalb der Familie spezielle Regeln, die es zu respektieren gilt.
Kleinere Reibereien können in einer Gastfamilie immer wieder einmal auftreten. Größere Konflikte sind in den meisten Fällen aber nicht zu befürchten. Meist drehen sich die Probleme um verschiedene Auffassungen über die Pflichten im Haushalt oder das Hygieneverhalten. Manchmal leidet aber auch das Vertrauen untereinander oder das Zusammenspiel zwischen Schüler und Familie funktioniert einfach nicht.
Den Betreuer um Hilfe bitten
Kommt es wider Erwarten doch einmal vor, dass Austauschschüler und Gastfamilie nicht zueinander finden, kann der Betreuer der Austauschorganisation um Hilfe gebeten werden. Er führt ausführliche Gespräche mit der Gastfamilie und den Programmkoordinatoren. Stellt sich dabei letztlich heraus, dass eine Lösung von speziellen Konflikten nicht im Bereich des Möglichen ist oder einfach die Chemie zwischen Schüler und Familie nicht stimmt, lässt sich ein Wechsel der Gastfamilie durchführen. Das gilt als letzter Ausweg bei unlösbaren Streitigkeiten. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Austauschschüler nur als Haushaltshilfe missbraucht wird.
In diesem Fall macht sich der Betreuer daran, eine neue Gastfamilie zu finden, die hoffentlich besser passt, damit der Austauschschüler dort das restliche Jahr unterkommen kann. Nicht selten ist dabei Geduld gefragt. Manchmal entspannen sich die Konflikte durch den bevorstehenden Wechsel zu einer anderen Familie. Ist dies nicht der Fall und nehmen die Streitigkeiten sogar noch zu, besteht die Möglichkeit, solange beim Betreuer oder einer anderen Familie zu wohnen.
Die Aktivität des Betreuers bei der Suche nach einer neuen Gastfamilie hängt mitunter auch davon ab, wen er an dem bestehenden Konflikt für schuldig hält. Das kann manchmal bedeuten, selbst bei der Suchaktion tätig zu werden. So können zum Beispiel Lehrer, Klassenkameraden, Freunde, Bekannte oder Mitglieder der Gemeinde um Hilfe gebeten werden. Manchmal lässt sich dadurch der Wechsel zur neuen Gastfamilie beschleunigen.
Die Regeln der Gastfamilie respektieren
Verhält man sich respektvoll gegenüber der Gastfamilie und befolgt ihre Regeln, sind keine Schwierigkeiten bei einem Wechsel zu einer anderen Familie zu befürchten.
Wenn sich der Austauschschüler allerdings unfair verhält, seine Unterkunft mit einem Hotel verwechselt, Drogen konsumiert oder sogar gegen die bestehenden Gesetze des Landes verstößt, wird ihm die deutsche Austauschorganisation nicht helfen, eine neue Familie zu finden. Dann kommt es in der Regel zu einem Abbruch des Austauschprogramms und der vorzeitigen Heimreise.