Wenn die Entscheidung getroffen wurde, einen Schüleraustausch in Irland zu absolvieren, beginnt der Bewerbungsprozess. Aber wie und wo bewirbt man sich für das Irland-Abenteuer? Welche verschiedenen Formen der Bewerbung gibt es?
Als erstes füllt der Schüler eine Kurzbewerbung aus, die der Organisation Einblick in seine Persönlichkeit und seine individuellen Motivationen gibt. Dafür gibt es Formulare, die ausgefüllt an den entsprechenden Veranstalter zurück geschickt werden. Einige Zeit später folgt dann die Einladung zu einem Auswahlgespräch. Dieses Interview wird mit einem Mitarbeiter der Austauschorganisation durchgeführt, wobei der Schüler auch viele wichtige Informationen bezüglich des Schulssystems und des Alltags in der Gastfamilie in Irland erhält.
Persönlich, telefonisch oder in Gruppen?
Je nach Veranstalter kann die Art der Durchführung eines solchen Gesprächs variieren. Manche Organisationen führen telefonische Interviews durch, andere bevorzugen persönliche Einzelgespräche und wieder andere organisieren Auswahlwochenenden, bei denen Gruppeninterviews durchgeführt werden. Die verschiedenen Formen der Interviews haben alle verschiedene Vor- und Nachteile.
Telefonische Interviews
Telefonische Interviews sind praktisch und bequem, da hier mögliche Anreisekosten und somit auch Zeit gespart wird. Es gilt jedoch zu bedenken, dass ein Telefonat nicht die gleichen Möglichkeiten für einen individuellen Austausch bietet wie ein persönliches Kennenlernen. Das bestmögliche Präsentieren der eigenen Persönlichkeit sowie der eigenen Motivationen kann sich für manche Schüler hier schwieriger gestalten. Insgesamt ist ein solches Telefonat demnach zwar unkomplizierter, aber auch unpersönlicher. Es ist aber durchaus sinnvoll, sich auch auf Telefoninterviews einzulassen – gerade, wenn ein Schüler sich parallel für verschiedene Organisationen bewerben möchte oder die bevorzugte Organisation lediglich Telefoninterviews anbietet. Eine kurze vorherige Zusammenstellung möglicher Fragen kann dabei helfen, keine wichtigen Fragen in dem Gespräch zu vergessen.
Persönliche Einzelinterviews
Persönliche Einzelinterviews werden von den meisten Organisationen bevorzugt angeboten. Durch das persönliche Kennenlernen können sich sowohl die Schüler als auch die Mitarbeiter der Organisation ein besseres Bild von ihrem Gegenüber machen und bekommen einen Eindruck von dessen Persönlichkeit. Dadurch ist es für den Schüler einfacher, mit seinen individuellen Stärken und Motivationen zu überzeugen und zugleich eine detaillierte Antwort auf seine persönlichen Fragen zu erhalten. Auch Eltern haben die die Möglichkeit, zu Beginn oder am Ende des Gesprächs ihre Fragen oder Sorgen loszuwerden. Ein Nachteil ist, dass je nach Wohnort des Schülers für ein kurzes Gespräch ein relativ weiter Anfahrtsweg nötig ist. Die meisten Organisationen bieten solche Auswahlgespräche jedoch in verschiedenen Städten in ganz Deutschland an, weshalb es möglich sein sollte, eine Stadt in der Nähe des eigenen Wohnorts auszuwählen.
Gruppeninterviews
Gruppeninterviews werden meist bei sogenannten Auswahlwochenenden durchgeführt. Hier treffen sich alle Bewerber, sodass die Jugendlichen einander schon einmal kennenlernen können. Bei solchen Gruppeninterviews können die Mitarbeiter der Organisation einen Einblick in das Sozialverhalten der Bewerber sowie deren Umgang mit herausfordernden Situationen beobachten. Diese Art der Auswahlgespräche führen meist Organisationen durch, die eine deutlich höhere Bewerberzahl als freie Plätze haben. Der Vorteil an solchen Auswahlwochenenden ist die entstehende Gruppendynamik und der Austausch mit Gleichgesinnten, woraus neue Freundschaften und mögliche Kontakte während des Auslandsaufenthalts entstehen können. Der Nachteil ist einerseits die An- und Abreise und andererseits der fehlende Fokus auf die Individualität der Bewerber. Hier haben es Bewerber einfacher, die extrovertiert im Umgang mit fremden Menschen sind und auch in Gruppen gut und gerne auffallen.
Insgesamt ist es sinnvoll, sich Organisationen auszusuchen, die die bevorzugte Form des Interviews anbieten. Jedoch sollten Bewerber auch offen sein für die anderen Formen der Interviews, da sie alle verschiedene Vor- und Nachteile mit sich bringen. Sicherlich ist es auch nicht verkehrt, sich bei unterschiedlichen Organisationen zu bewerben, um einerseits die Wahrscheinlichkeit einer Zusage zu erhöhen und um andererseits souveräner und sicherer in solche Auswahlgespräche gehen zu können.
Aber keine Angst vor dem Interview: Bei den Gesprächen geht es lediglich darum, im Sinne aller Beteiligten herauszufinden, für wen ein Irland-Aufenthalt mit der entsprechenden Organisation am besten geeignet ist und für wen möglicherweise eine andere Organisation sinnvoller wäre. Es ist schließlich unabdingbar, dass sich der Schüler mit der Organisation wohl fühlt und unbesorgt in sein Abenteuer starten kann!