Die Gründe, aus denen eine irische Familie sich entscheidet, einen Gastschüler bei sich aufzunehmen, können vielfältig sein. Da die finanzielle Entschädigung nur recht gering ausfällt, lässt sich einem Gastschüler kein Geld verdienen. Stattdessen wünschen sich viele Familien, mehr über den Schüler und sein Herkunftsland zu erfahren, zum Beispiel über Kultur und Sprache. Der Austausch ist also ein Geben und ein Nehmen und dient dazu, sich persönliche weiterzubilden und neue Erfahrungen zu machen. Für viele Familien mit Kindern ist es spannend, sich einen Gastschüler einzuladen, der mit den eigenen Kindern zusammenlebt und ihnen zeigt, wie es in anderen Ländern zugeht und umgekehrt.
Denn der Austauschsschüler lernt während seines Aufenthalts in Irland viel über dieses Land, vor allem durch den engen persönlichen Kontakt und miterlebten Alltag in der Familie. Ohne die jeweiligen Familien, die sich dafür zur Verfügung stellen, wären die vielen Erfahrungen nicht möglich. Wer einen Schüleraustausch plant, sollte also einerseits auf jeden Fall aufgeschlossen sein und andererseits bereit sein, sich an bestimmte Regeln zu halten.
Freundlichkeit und Traditionalismus
Die Iren sind ein sehr freundliches Volk mit viel Familiensinn, gleichzeitig aber traditionell und oft auch konservativ. Wer als Austauschschüler bei einer irischen Familie wohnt, sollte die dortigen Regeln und Gepflogenheiten also respektieren. Einmal andere Erfahrungen in einem anderen Land zu machen kann sehr interessant und bereichernd sein, zumal wenn man freundlich aufgenommen und wie ein Familienmitglied behandelt wird.
Die Familien in Irland, die Schüler bei sich aufnehmen, gehören meistens dem Mittelstand an. Die Frauen sind überwiegend genauso berufstätig wie die Männer. Die Kinder helfen daher bereitwillig im Haushalt mit, um als Familie den Alltag zu meistern, wenn die Zeit knapp ist. Die Gastschüler sollten daher ebenso ihre Hilfe bei kleinen alltäglichen Verrichtungen anbieten. Dabei kann es sich um Dinge wie Tischdecken, Geschirrspülen oder Staubsaugen handeln. Auch auf jüngere Kinder der Familie kann aufgepasst werden. Die Familie wird dem Gastschüler sicherlich aufzeigen, was sie sich im Einzelnen vorstellt. Das Zimmer, das dem Austauschschüler zur Verfügung gestellt wird, räumt er sowieso alleine auf.
Kirche, Natur und Musik
In Irland spielt der Katholizismus eine große Rolle. Daher ist die Einstellung zu einigen Dingen, die in Deutschland in vielen Familien etwas legerer gehandhabt werden, oft noch konservativer. Auch der Kirchgang ist in römisch-katholisch geprägten Familien noch üblich. Die Familie wird es sicher gerne sehen, dass sich der Austauschschüler an diesen für sie normalen Aktivitäten beteiligt. Dies muss nicht langweilig sein und vor allem ist es gut möglich, bei den Gruppenaktivitäten Kontakte zu anderen Jugendlichen zu knüpfen.
Der Familienzusammenhalt ist in Irland groß. Es ist also gut möglich, dass der Gastschüler stolz der ganzen Familie präsentiert wird. Auch spielt sich auf der grünen Insel viel in der Natur ab. Kinder und Jugendliche haben dort viele Möglichkeiten, ausgelassen zu spielen und sich im Grünen zu entspannen. Auch das Singen und Musizieren wird in Irland großgeschrieben und vor allem gerne in der Gemeinschaft mit anderen praktiziert. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass der Gastschüler in Irland ein Musikinstrument erlernt. Die Geselligkeit und Herzlichkeit der Iren wird dem Gastschüler noch lange in Erinnerung bleiben.