Auslandserfahrungen machen sich später nicht nur gut im Lebenslauf, sondern sie tragen auch zur persönlichen Weiterentwicklung bei und lassen einen selbstständiger und selbstbewusster werden. Dennoch sollte man jetzt nicht unüberlegt einen Auslandsaufenthalt buchen, sondern sich vorab überlegen, ob man selbst die speziellen Voraussetzungen, die man für einen gelungen Auslandsaufenthalt mitbringen sollte, besitzt.
Englischkenntnisse
In Irland ist zwar die erste offizielle Amtssprache Gälisch, dennoch wird Englisch, die zweite Amtssprache, in den meisten Regionen als tägliche Umgangssprache verwendet und auch der Schulunterricht findet in Englisch statt. Dementsprechend empfiehlt es sich als Gastschüler schon fortgeschrittene Englischkenntnisse vorweisen zu können. Natürlich lernt man dann auch viel vor Ort, gerade das Vokabular wir in der Regel immens erweitert. Aber um sich zu Beginn wohlzufühlen und schnell Anschluss zu finden, ist das grundsätzliche Sprachverständnis essentiell. Da das irische Englisch für ungeübte Hörer oft ungewohnt und schwer verständlich sein kann, haben die freundlichen Iren volles Verständnis dafür, wenn man um eine Wiederholung des Gesagten bittet. Die meisten Anbieter von High School Programmen empfehlen eine Erfahrung von mindestens drei Jahren Schulenglisch und geben zudem an, dass die letzte Zeugnisnote in Englisch nicht schlechter als befriedigend (3) sein sollte.
Schülerstatus
Wichtig ist, dass die Jugendlichen, die an einem High School Programm teilnehmen wollen, noch zur Schule gehen und das auch nach ihrer Rückkehr weiterhin vorhaben (z.B. Berufsschule, Abitur). Daraus leitet sich ab, dass die Gastschüler meist zwischen 15 und 18 Jahren sind, wobei teilweise Agenturen und Organisationen auch Programme anbieten, an denen unter 15-Jährige teilnehmen können. Dennoch gilt allgemein, dass die Übergangsphase zwischen Mittel- und Oberstufe als idealer Zeitpunkt für einen Schüleraustausch gesehen wird.
Charakter
Sich ins Ungewisse zu stürzen und in einer völlig fremden Umgebung für längere Zeit zu leben, ohne Menschen die man kennt, kann viel Mut erfordern. Deswegen ist es ratsam, diesen Schritt auch nur zu gehen, wenn man sich persönlich dafür bereit fühlt. Es bringt nichts, wenn dieser Wunsch nicht vom Bewerber selbst kommt. Wichtig ist es dabei, dass der Jugendliche von vornherein mit Neugier und Aufgeschlossenheit an den Austausch herangeht und im Fall der Fälle bereit ist, Kompromisse zu schließen. Falls das noch nicht der Fall ist, sollte man sich überlegen, den Auslandsaufenthalt vielleicht noch ein Jahr nach hinten zu verschieben.
Gesundheit
Ein Auslandsaufenthalt kann, vor allem zu Beginn, sehr stressig sein. Angekommen in der fremden Umgebung muss man sich nicht nur an neue Gepflogenheiten anpassen, sondern auch seine Essgewohnheiten umstellen. Das kann erst einmal eine mentale, aber auch körperliche Belastung bedeuten. Deswegen empfiehlt es sich vorab sicher zu stellen, dass der Bewerber den kommenden Herausforderungen gewachsen und psychisch und physisch fit ist. Ein gründlicher Check beim Hausarzt und anderen Spezialisten (Zahnarzt, Frauenarzt etc.) stellt dies sicher und gibt den Schülern, aber auch Eltern ein Gefühl zusätzlicher Sicherheit. Tipp: Auch das eigene Bauchgefühl ist wichtig und man sollte auf seinen Körper hören und die innere Stimme nicht einfach ignorieren!