Der tägliche Schulweg ist eine dieser routinierten Handlungen, über die man im Alltag kaum noch nachdenkt. Doch was zu Hause selbstverständlich wirkt, kann während eines Schüleraustauschs zu einer neuen Erfahrung werden.
In Irland hat diese Woche die National Walk to School Week begonnen, eine Initiative des Green-Schools-Programms, die sich dem umweltbewussten und sicheren Schulweg widmet.
Ziel der Aktion ist es, nicht nur auf umweltfreundliche Alternativen zum Elterntaxi aufmerksam zu machen, sondern auch das Thema Verkehrssicherheit in den Fokus zu rücken. Laut der Schulleitung einer Schule im ländlichen County Galway lässt die Infrastruktur der Gemeinde es nicht zu, dass Kinder sicher zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Die Gehwege seien entweder zu schmal oder gar nicht vorhanden, und fehlende Geschwindigkeitsbegrenzungen in Schulnähe würden den Schulweg zusätzlich gefährlich machen. Aus diesem Grund greifen Eltern zunehmend auf das Auto zurück, um ihre Kinder sicher zur Schule zu bringen, was wiederum das Problem des hohen Verkehrsaufkommens rund um die Schulen verschärft.
Nun werden an den Schulen eine Woche lang verschiedene Aktionen rund um das Thema Schulweg organisiert. Der Höhepunkt ist der sogenannte WOW – Walk on Wednesdays –, der am 9. Oktober stattfindet. An diesem Tag sollen alle Schüler:innen zu Fuß oder, bei längeren Distanzen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule gelangen. Alternativ wird das sogenannte Park & Stride angeboten, bei dem Erziehungsberechtigte ihre Kinder auf weiter entfernten Parkplätzen absetzen, sodass sie den restlichen Schulweg zu Fuß zurücklegen können.
Mit Aktionen wie der National Walk to School Week soll neben dem Fokus auf einen gesünderen Lebensstil, der viel Bewegung an der frischen Luft beinhaltet, auf die Missstände in der Infrastruktur rund um Schulen aufmerksam gemacht werden.
Während eines Auslandsaufenthaltes wird man hautnah mit neuen Problemen wie zum Beispiel einem anderen Schulweg konfrontiert, die der Alltag in einem anderen Land mit sich bringt. Sich mit anderen Herausforderungen auseinanderzusetzen und zu erfahren, wie das Gastland oder die Gastschule mit einem Problem umgeht, führt zu neuen Perspektiven und Lösungsstrategien. Langfristig hilft dies, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
JvS/2024
